Elekromagnetische Verträglichkeit (EMV)

Blitzeinschlag in Kirchenturm, so braucht man Überspannungsschutz

Konformität gemäss den Richtlinien

Was ist EMV?

Elektromagnetische Verträglichkeit ist ein weiter Begriff, mit dem Ziel Mensch und Tier vor Strahlung zu schützen. Dazu gehört auch den Schutz von Geräten vor elektromagnetischer Strahlung. Die EMV-Richtlinie der EU erwartet ein "angemessenes Niveau der elektromagnetischen Verträglichkeit" für alle Geräte, welche in Europa auf den Markt gebraucht werden. Nun elektromagnetische Strahlung ist ein sehr weiter Begriff, wo mit Wechselstrom gearbeitet wird. Dies beginnt im untersten Frequenzbereich mit 16.66 Hz beim Bahnnetz und geht hinauf bis zu den Frequenzen der Telekommunikations- und Computergeräte.

Ein weiterer Bereich von EMV ist die Sicherheit vor Gleichstrompulsen, wie sie im kleinen von der statischen Elektrizität herrührt, wie zum Beispiel das Knistern des synthetischen Pullovers. Auch hier gibt es alles vom Kleinen bis zum Grossen, wieder Blitzeinschlag in einen Kirchturm.

Wie Sie sehen, ist die Bandbreite der Einflüsse der Elektromagnetischen Verträglichkeit auf Geräte sehr weit und dadurch auch durch eine "Unzahl" von Normen und Richtlinien reglementiert. Das Regelwerk ist komplex und teilweise widersprüchlich, da es sich häufig um seltene Ereignisse handelt, die dazu noch nicht sichtbar sind. Entstandene Schäden, gesundheitliche oder technische, sind nur selten kausal beweisbar Aufgrund von elektromagnetischer Strahlung oder Pulsen.

Welches sind die Ziele beim EMV-Schutz?

a) Andere Geräte nicht stören

Kein technisches Erzeugnis soll andere technische Erzeugnisse stören: Jeder kennt das Phänomen aus eigener Erfahrung. Bis vor einigen Jahren waren es häufig die Mobiltelefone, welche wenn ein Anruf reinkam, z.B. ein Flackern auf dem Computermonitor erzeugten. Vor allem preiswerte Consumer-Elektronik, wie. z.B. günstige Haarföne emittieren viel Strahlung, welche von anderen Geräten aufgefangen werden können.

b) Nicht von anderen Geräten gestört werden

Dies ist der Schutz des eigenen Gerätes vor dem Einfluss von Aussen. Je nach Gerät sind die Anforderungen total verschieden. Zwei Beispiele: Der Haarfön und die Kirchenturmuhr. Bei einer Kirchenturmuhr muss regelmässig damit gerechnet werden, dass ein Blitz einschlägt. Die Elektronik zur Steuerung der Uhr muss dementsprechend häufige grosse Überspannungen vom Blitz unbeschadet überstehen. Nun das Gegenbeispiel, der Haarfön: dieser liegt meistens ungenutzt im Badzimmer und ist vom Stromnetz getrennt. Er wird maximal einige Minuten pro Tag ans Stromnetz eingesteckt, sollte genau in diesem Moment eine Störung kommen, so läuft der Motor kurzfristig ein bisschen schneller (meistens für den Anwender nicht einmal merkbar) und im Extremfall würde der Heizwendel durchbrennen und der Haarfön kaputt gehen. Dies ist also ein akzeptierbares Risiko, da dies sehr selten ist und auch kein Personenschaden entstehen kann (es stinkt höchstens ein bisschen).